Aktuelle Meldungen

Für Numismatiker, Sammler und Händler

16.08.2010

Vorsicht, Blüten!

Anteil der falschen Fünfziger im Geldumlauf gestiegen

Die Deutsche Bundesbank in Frankfurt am Main hat im ersten Halbjahr 2010 rund 33 700 falsche Euro-Banknoten registriert. Damit ist die Zahl solcher Falsifikate gegenüber dem zweiten Halbjahr 2009 um 20 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der durch Falschgeld verursachte Schaden von 1,6 auf 1,9 Millionen Euro. Damit liege Deutschland mit rund acht Fälschungen auf zehntausend Einwohner pro Jahr nach wie vor weit unter dem Durchschnitt des Euro-Raums, aber es gebe keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen, sagt Helmut Rittgen, Leiter des Zentralbereichs Bargeld bei der Deutschen Bundesbank. Mit 61 Prozent lägen gefälschte Fünfzig-Euro-Scheine mit Abstand vorn, gefolgt von falschen Zwanzig-Euro-Scheinen mit 20 Prozent und Hundert-Euro-Scheinen mit 14 Prozent. Einen geringen Anteil hätten falsche Fünf-, Zehn- und Zweihundert-Euro-Scheine, während nachgemachte Fünfhunderter nicht vorgekommen seien. Aus der Statistik ergibt sich, dass der Anteil der falschen Fünzig-Euro-Noten gegenüber 2009 merklich gestiegen ist. Rittgen zufolge liege das höchste Risiko, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, beim Einzelhandel. Die Bundesbank biete für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte über ihr Filialnetz kostenlose Workshops zur Falschgelderkennung an. Banknoten sollten stets aufmerksam geprüft werden, da es für Falschgeld keinen Ersatz gibt. In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden. So könne man auf der Vorderseite der Banknoten erhabene Teile des Druckbildes wie den Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand fühlen. Ferner lasse sich das Wasserzeichen im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen. Außerdem würden sich die Hologrammelemente beim "Kippen" der Banknote verändern. Schließlich sollte auf der Rückseite der Perlglanzstreifen bei Stückelungen bis 20 Euro oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl bei Stückelungen ab 50 Euro untersucht werden. Bei der Prüfung mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lasse sich nicht immer ein eindeutiges Ergebnis erzielen. Deshalb sollten diese Hilfsmittel sicherheitshalber in Kombination mit der Prüfung anderer Merkmale genutzt werden. Die Bundesbank empfiehlt, eine verdächtige Banknote mit einer zweifelsfrei echten Banknote zu vergleichen, etwa mit einem Schein, den man einem Geldausgabeautomaten entnommen hat.

Eine gewisse Entwarnung gibt es beim Auftreten gefälschter Euro-Münzen. Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr 33 600 solche Geldstücke im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Das war ein Rückgang um rund 27 Prozent im Vergleich zum Halbjahr davor. Den Löwenanteil mit 81 Prozent nehmen die Zwei-Euro-Münzen, gefolgt von Ein-Euro-Münzen mit 14 Prozent und Fünfzig-Cent-Stücken mit vier Prozent ein. Gefälschte Werte darunter sind nicht festgestellt worden, ihre Herstellung war für Betrüger wohl nicht lukrativ genug. Helmut Caspar