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25.10.2010

Dresdner Münzkabinett registriert seine Schätze bei "Daphne"

Daphne, die Tochter des antiken Flussgottes Peneios, ist Namensgeberin eines vom Freistaat Sachsen geförderten Forschungsprojekts zur Inventarisierung der Bestände der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und ihrer einzelnen Museen, darunter auch des Münzkabinetts Dresden, das seit Juni 2002 auf zwei Etagen im Georgenbau des Dresdner Schlosses untergebracht ist. Wie sich jene Nymphe auf ihrer Flucht vor dem Gott Apoll in einen Lorbeerbaum verwandelte, so bilden beim Projekt "Daphne" viele einzelne Zweige eine stattliche Krone. Seit zwei Jahren werden im Münzkabinett, Dresdens ältester Sammlung, systematisch Münzen, Medaillen, Geldscheine, Orden und weitere Objekte mit allen ihren Merkmalen erfasst und in einer Datenbank gespeichert. Wie von Dr. Rainer Grund, dem Direktor des Dresdner Münzkabinetts, zu erfahren ist, nimmt das Projekt mehrere Jahre in Anspruch. Aktuell würden die antiken Münzen und solche aus Österreich und dem bayerischen Reichskreis, aber auch Medaillen registriert.
Die gut dokumentierte Sachsen-Abteilung und die Geldscheine stünden später auf dem Programm. Insgesamt sollen etwa 300 000 Objekte in die Dresdner Datenbank eingegeben werden.
Im Rahmen des von der sächsischen Landesregierung mit 15 Millionen Euro finanzierten "Daphne"-Projekts werden in allen zu den Staatlichen Kunstsammlungen gehörenden Museen und Sammlungen etwa 1,2 Millionen Objekte inventarisiert werden. Damit werden deutschlandweit neue Standards hinsichtlich der Provenienzforschung und der transparenten Darstellung der Museumsbestände gesetzt. 2010 wollen die Staatlichen Kunstsammlungen ihre Nachforschungen über die Herkunft von Museumsbeständen aus jüdischem Besitz und aus anderen Quellen abschließen. Die Ergebnisse dieser Provenienzforschung weden dann in einer Publikation mit dem Titel "Museum und Kunst in totalitären Systemen" der Öffentlichkeit vorgestellt. Helmut Caspar