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24.02.2015

"Arbeiten wir für den Frieden"

Staatliche Münze Berlin widmet Richard von Weizsäcker eine Silbermedaille

Die Staatliche Münze Berlin widmet dem am 31. Januar 2015 im Alter von 94 Jahren verstorbenen Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker eine von Kerstin Schubert und Stefanie Lindner gestaltete Silbermedaille. Sie kann im Shop der Prägeanstalt an der Ollenhauerstraße 97 in Berlin-Reinickendorf für 14 Euro gekauft werden (Tel. 030/231 40 638). Geschmückt mit dem Kopf des Politikers und dem Brandenburger Tor, erinnert sie daran, dass der studierte Jurist von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident war. Er wurde am 11. Februar 2015 mit einem Staatsakt im Berliner Dom geehrt und danach auf dem Waldfriedhof im Berliner Ortsteil Dahlem bestattet. An Weizsäckers nur mit der Bundesfahne und einem Kranz der Familie geschmückten Sarg sagte Bundespräsident Joachim Gauck unter der Kuppel des Berliner Doms: "Im Grundgesetz ist nicht vorgeschrieben, dass ein Bundespräsident eine moralische Instanz zu sein hat. Es ist auch nicht vorgeschrieben, dass er intelligent sein, der sittlichen Vernunft folgen und auch noch durch gute Reden überzeugen können soll. Aber Richard von Weizsäcker hat dies alles beherrscht und gelebt - souverän, freundlich und selbstverständlich. Er hat damit Maßstäbe für das Amt gesetzt. In tiefer und großer Dankbarkeit tragen wir ihn jetzt hier in Berlin zu Grabe, in der Stadt, die auch durch seinen leidenschaftlichen Einsatz die Hauptstadt eines vereinten Deutschlands geworden ist. Wir verneigen uns vor Richard von Weizsäcker, einem großen Bundespräsidenten, der, als es an ihm war, das Richtige sagte und das Richtige tat."

In allen Nachrufen wurde die Rede hervorgehoben, die Richard von Weizsäcker bei einer Gedenkveranstaltung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges in Europa hielt. "Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen. Wir haben wahrlich keinen Grund, uns am heutigen Tag an Siegesfesten zu beteiligen. Aber wir haben allen Grund, den 8. Mai 1945 als das Ende eines Irrweges deutscher Geschichte zu erkennen, das den Keim der Hoffnung auf eine bessere Zukunft barg" Die Rede endet mit den nach wie vor gültigen Worten: "Ehren wir die Freiheit. Arbeiten wir für den Frieden. Halten wir uns an das Recht. Dienen wir unseren inneren Maßstäben der Gerechtigkeit."

Als am 3. Oktober 1990 die deutsche Wiedervereinigung gefeiert wurde, erklärte Bundespräsident von Weizsäcker: "In freier Selbstbestimmung vollenden wir die Einheit und Freiheit Deutschlands. Wir wollen in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt dienen. Für unsere Aufgaben sind wir uns der Verantwortung vor Gott und den Menschen bewusst. Aus ganzem Herzen empfinden wir Dankbarkeit und Freude - und zugleich unsere große und ernste Verpflichtung." Die Geschichte in Europa und in Deutschland biete uns jetzt eine Chance, wie es sie bisher nicht gab, sagte der Bundespräsident und betonte, sich zu vereinen heiße teilen zu lernen. Helmut Caspar